Allmend Katzensee wird Schritt für Schritt wieder zu einem Feuchtgebiet

Stand am 12.10.2025

Baustelleninformation

Hier entsteht wieder ein Moor. Das Katzenseegebiet mit seinen Seen, Mooren und Gehölzen ist eines der wertvollsten Naturschutzgebiete im Kanton Zürich. Viele, zum Teil stark bedrohte Pflanzen und Tiere finden hier eines ihrer letzten Rückzugsgebiete. Im Kanton Zürich existieren nur noch knapp 10% der ursprünglichen Moore. Auch in der Katzensee-Allmend wurde ein Teil der Moore durch Aufschüttungen oder Gartennutzungen zerstört. Die Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich hat die Aufgabe, diesen einzigartigen Lebensraum wiederherzustellen.

In den nächsten Wochen werden künstliche Auffüllungen (bestehend aus Abfällen, Bauschutt und Erde) auf knapp einer Hektare entfernt und der einstige Moorboden freigelegt. Dieser wird mit Samen aus der Umgebung wieder begrünt. Zudem entsteht ein neuer Tümpel für Amphibien und der Wasserhaushalt des Gebiets wird verbessert.

Zu den Arbeiten
Die Bauarbeiten starten am 1. September und dauern je nach Witterung 4 bis 8 Wochen.

Die Wege bleiben für Spaziergänger/innen geöffnet. Für Velofahrende ist eine Umleitung signalisiert.

Wir bitten um Ihr Verständnis für allfällige Unannehmlichkeiten.

 

Kontakt
Anna Schoenenberger, Fachstelle Naturschutz, Walcheplatz 1, 8090 Zürich

Telefon 043 259 30 67, Mail anna.schoenenberger@bd.zh.ch

Kanton Zürich
Baudirektion
Amt für Landschaft und Natur

Fachstelle Naturschutz

www.aln.zh.ch/naturschutz

 

Allmend Katzensee wird Schritt für Schritt wieder zu einem Feuchtgebiet

Medienmitteilung 05.09.2025

Im Naturschutzgebiet Allmend Katzensee stellt der Kanton in den kommenden Monaten einen Teil des ursprünglichen Flachmoors wieder her. Es handelt sich um eines von vielen Projekten, die möglich sind, weil der Natur- und Heimatschutzfonds seit 2022 über zusätzliche Mittel verfügt.

Die Allmend Katzensee war einst Teil der ausgedehnten Moorlandschaft rund um die Katzenseen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Allmend wie viele andere Moore trockengelegt und mit Erdmaterial, Bauschutt und Siedlungsabfällen überdeckt. Anschliessend wurde sie für Gärten und andere Zwecke genutzt. Dadurch sind wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen verschwunden. In den 1990er-Jahren hat die Stadt Zürich begonnen, einzelne Flächen dieses Flachmoors von nationaler Bedeutung wieder herzustellen. Der Kanton setzt diese Arbeit seit den Nullerjahren fort. Aufwertung möglich dank zusätzlicher Mittel im Natur- und Heimatschutzfonds Anfang September haben die Bauarbeiten für eine weitere Etappe begonnen. Auf einer Fläche von rund einer Hektare lässt die kantonale Fachstelle Naturschutz die oberste nährstoffreiche Bodenschicht abtragen und die Abfälle entfernen, die früher dort abgelagert wurden. Zwei neue Wehre werden das Wasser zurückhalten, sodass der Boden feucht bleibt und sich wieder eine artenreiche Riedwiese entwickeln kann. Ein Blick auf Flächen, die vor wenigen Jahren bereits aufgewertet wurden, zeigt, dass diese Massnahmen rasch wirken: Innert kurzer Zeit konnte sich dort wieder eine artenreiche Feuchtgebietsvegetation bilden mit zahlreichen seltenen und bedrohten Arten, darunter das sehr seltene Moorveilchen.

Die Kosten für das Projekt betragen 1,8 Millionen Franken und werden aus dem Natur- und Heimatschutzfonds getragen. Es handelt sich um eines von vielen Projekten, die möglich sind, weil Regierungs- und Kantonsrat beschlossen haben, seit 2022 mehr Geld für diesen Fonds zur Verfügung zu stellen. Dies als Gegenvorschlag zur «Natur-Initiative», die in der Folge zurückgezogen wurde.

 

Ökologische Infrastruktur als Grundlage für funktionierende Natur

Ökologische Aufwertungen wie in der Allmend Katzensee sind dringend nötig. Denn die Vielfalt an Arten und Lebensräumen ist im Kanton Zürich in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen: Wertvolle Ökosysteme wie Moore, Trockenwiesen und Auenlandschaften existieren heute nur noch auf einem Bruchteil ihrer einstigen Ausdehnung. Zudem fehlt die Vernetzung zwischen einzelnen Lebensräumen, die es Tier- und Pflanzenarten ermöglicht, zu wandern und so ihren Fortbestand zu sichern.

Eine hohe Biodiversität ist nötig für eine Vielzahl an Leistungen, welche die Natur erbringt, etwa die Bestäubung von Nutzpflanzen, sauberes Wasser und saubere Luft oder den Schutz vor Naturgefahren. «Die Natur braucht wieder mehr Raum, damit sie in Zukunft noch funktioniert. Wir müssen deshalb einen Teil der verloren gegangenen Lebensräume wieder herstellen – unter Berücksichtigung aller anderen Ansprüche an den begrenzten Raum im Kanton Zürich», sagte Regierungspräsident Martin Neukom an einem Rundgang in der Allmend Katzensee. Zu diesem Zweck erarbeitet die Baudirektion derzeit eine Fachgrundlage für die «Ökologische Infrastruktur». «Wir brauchen ein Netzwerk aus Flächen mit hoher Biodiversität – und zwar im ländlichen Raum und im Wald genauso wie im Siedlungsgebiet», betonte Baudirektor Martin Neukom.

05.09.2025

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